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Doppeltes Glück? Überlegungen zu einem Zweithund

von Jay Wennington Bei manchen Hundebesitzern ist es wie mit Eltern und Kindern: Kaum ist das erste aus dem Gröbsten raus, wird über das zweite nachgedacht. Auch in einem anderen Kontext, bei Hundevermittlungen, ist häufig die Rede davon. Dem Zweithund. Es heißt dann „…wird nur als Zweithund vermittelt.“ Doch was genau bedeutet es, sich einen zweiten Hund anzuschaffen? Gründe, die für eine Rudelerweiterung sprechen und was es zu bedenken gibt.

Doppeltes Lottchen: Ein Selbstläufer-Effekt?

Gerade, wenn der geliebte Vierbeiner in die Jahre kommt, schaffen sich viele Hundebesitzer einen neuen Hund an. Zusätzlich, wohl gemerkt, und nicht, um den alten zu ersetzen! Das würde erstens kein wahrer Hundemensch übers Herz bringen und wäre zweitens auch unpraktisch. Denn: Als soziale Wesen und vor allem als Rudeltiere lernen Hunde viel über Imitation und Nachahmung. In der Natur orientieren sich die Jüngsten im Rudel an den Älteren und lernen so bereits im Welpenalter die wichtigsten Verhaltensregeln.


Dieses Imitationslernen, wie es auch bei Menschen in der Pädagogik genannt wird, kann bei der Anschaffung eines Zweithundes von Vorteil sein. Der Neuzugang wird zwar nicht den eisern geübten Grundgehorsam und alle verrückten Kunststücke eins zu eins und binnen weniger Tage übernehmen, doch wird er sich an Verhaltensmustern und Tagesroutinen des älteren Hundes orientieren. Dies hilft gerade unsicheren Tieren, sich ihrer Position zu anderen Hunden, beispielsweise beim Spaziergang, aber auch der Rolle im „Rudel der Zweibeiner“ bewusst zu werden.

Aber aufgepasst! Der Aspekt der Erziehung sollte im Rahmen der Zweithund-Überlegungen genauestens bedacht werden. Zum einen, weil sich die neue Fellnase auch die Marotten und das eher unerwünschte Verhalten abgucken kann. Und zum anderen, weil es der Zweibeiner – als Leitwolf – sein sollte, der das Rudel anführt, Verhaltensregeln aufstellt, den Ton angibt und die Bezugsperson ist. Das bedeutet, dass gerade am Anfang viel Zeit benötigt wird, was zum nächsten Aspekt führt…

Zwei Hunde = ein Zeitaufwand?

Raus muss man ja eh bei Wind und Wetter. Und zum Hundeplatz fährt man schließlich so oder so. Der Zeitaufwand bleibt also ungefähr gleich – oder? Was sich am Anfang nach einer ziemlich simplen Überlegung und Zeitrechnung anhört, sieht in der Realität aber leider meist anders aus. In den seltensten Fällen bleibt der Zeitaufwand gleich. Wie bereits angedeutet, muss gerade am Anfang eine Menge Zeit investiert werden. Der neue Hund muss erzogen werden und eine Rolle im Rudel finden. Getrennte Spaziergänge sind in den ersten Monaten meist nicht zu umgehen, damit der Neuzugang lernt, sich an der Bezugsperson zu orientieren. Je nachdem wie verschieden die zwei Hunde sind, haben die Tiere auch differierende Bedürfnisse.

Mit der Kombi aus Jack Russel und Deutscher Dogge kann es schon mal schwierig werden: Während der eine deutlich mehr Auslastung braucht, ist der andere um einiges genügsamer. Besteht ein großer Altersunterschied, kommen auch hier unter Umständen getrennte Spaziergänge, in jedem Fall aber mehr Zeitaufwand, auf einen zu. Die Seniorenfraktion kann nur noch langsame und kleine Runde drehen, der Jungspund hingegen steht voll im Saft und braucht Action! Auch wenn letzterer auf die kürzeren Spaziergänge mitgenommen werden kann, reicht das oftmals nicht aus und die Energiebündel müssen zusätzlich (mental) ausgelastet werden.

Auch muss bedacht werden, dass die zwei Hunde gerade am Anfang nicht einfach sich selbst überlassen, sondern beobachtet werden sollten, um bei möglichen Auseinandersetzungen einschreiten zu können.

Auch zu bedenken: Was ist, wenn man selbst mal gar keine Zeit hat? Oder in den Urlaub (es wird hart, aber es geht auch mal ohne Hund) fahren möchte? Einen Hund an Freunde oder Familie abzugeben, kann schon schwierig sein, aber wer nimmt gleich zwei? Bei einer Hundepension sind dann die doppelten Kosten nicht zu unterschätzen!

Wie aus einem Ei oder doch wie Dick und Doof?

Die Frage nach dem Zeitaufwand ist eng verknüpft mit der Frage nach der Rasse, den Eigenschaften, dem Alter und dem Geschlecht des Zweithundes. Theoretisch sind alle Kombinationen möglich: Rüde mit Hündin, großer mit kleinem Hund, jung mit alt. In der Praxis macht es aber Sinn, sich an den Eigenschaften und dem Charakter des Ersthundes sowie an den eigenen Kompetenzen und Erfahrungen zu orientieren.

Als Faustformel wird aber dazu geraten, einen Welpen zu einem Erwachsenen, nicht aber mit einem Senior zu paaren. Bezüglich des Geschlechts wird eher zu gleichgeschlechtlichen Tieren tendiert, da Rüde und Hündin naturgemäß die Fortpflanzungskonstellation sind. Bei diesen Überlegungen gilt aber: individuell entscheiden und sich nicht von Meinungen Dritter verunsichern lassen – man selbst kennt den eigenen Hund einfach am besten!

Einsam sein? Ein Rudel sein!

Vormittags arbeiten, am Nachmittag einkaufen und abends zum Sport oder mit Freunden essen gehen. Dazwischen wird selbstverständlich mit dem Hund rausgegangen, man ist ja schließlich verantwortungsbewusst und möchte den Hund nicht zu lange alleine lassen. Doch rechnet man die Stunden hoch, werden es doch mal schnell zehn Stunden. Im Schnitt rät man aber dazu, den Hund nicht länger als acht Stunden pro Tag sich selbst zu überlassen, da Hunde als Rudeltiere auf ausreichend Sozialkontakte angewiesen sind. Werden diese nicht erfüllt und der Hund zu lange alleine gelassen, kann es unter Umständen zu Verhaltensstörungen oder auch Krankheiten kommen. Ein Zweithund ersetzt zwar keinesfalls die mentale, wie auch körperliche Auslastung durch den Zweibeiner, doch können sich die zwei Hunde Gesellschaft leisten und sind damit – drastisch ausgedrückt – gemeinsam einsam.

Mehr Schmutz, doch gleicher Putz

Ob zwei Jack Russel wohl so viel Dreck machen wie ein Hovawart? Schwer zu sagen. Fest steht aber, dass zwei Hunde zusammen mehr Haare, Krümel und Zecken verlieren als nur einer. Vorausgesetzt, man hält seine vierbeinigen Gefährten auch hundsgerecht, also mit Waldspaziergängen, Ausflügen auf Felder und vielleicht auch mal einem Badeerlebnis am Fluss oder See. Und das alles bei Wind und Wetter.

Hat man zu Hause allerdings ein – sagen wir mal Grundverständnis von Sauberkeit – wird der Staubsauger ohnehin jeden – spätestens aber jeden zweiten Tag angeschmissen und der Wischmop einmal wöchentlich geschwungen. Daher sollte bei den Überlegungen für oder gegen einen Zweithund vielmehr die Frage sein, ob die Hundehütte, also die Wohnung, geeignet ist…

Grundvoraussetzung: Strukturelle Möglichkeiten

Bevor aber überhaupt über eventuelle Vor- und Nachteile gegrübelt werden kann, sollten gewisse Grundüberlegungen gemacht werden. Die zwei elementarsten Aspekte sind dabei Geld und Platz: Kann ich mir überhaupt einen zweiten Hund leisten und habe ich genügend Platz für einen weiteren Vierbeiner? Können diese zwei Sachen nicht uneingeschränkt bejaht werden, sollte die Überlegung lieber auf Eis gelegt werden!

Denn klar ist, dass zwei Hunde auch doppelt so viele Kosten machen. Angefangen bei der Ausrüstung (Hundebett, Leine, Napf, …) weiter über das Futter bis hin zur Steuer, wird ein Zweithund mal schnell zu einem wahren Luxusgut. Auch wenn die Vierbeiner bei manchen eine Art Kindersatz sind – auf monatliches Kindergeld braucht man hier nicht zu hoffen! Neben den finanziellen Grundvoraussetzungen muss auch der Platz stimmen, denn Tetris spielt sich mit Hunden eben schlecht… Zu bedenken ist beispielsweise, wo das Hundebett und die Futternäpfe aufgestellt werden und wie zwei Hunde im Auto transportiert werden.

Hat man sich über all diese Aspekte ausreichend Gedanken gemacht und sich verantwortungsbewusst für einen Zweithund entschieden, stellt sich die nächste Frage: Sind aller guten Dinge nicht drei…?
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