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Rad fahren mit dem Hund

Was Hunde und Fahrräder gemeinsam haben? Ganz klar – beide gehören unter die „Top 3“: während das Radfahren zu den beliebtesten Outdoor-Sportarten und Freizeitbeschäftigungen der Deutschen zählt, hält sich der Hund seit Jahren auf dem ersten Platz unter den beliebtesten Haustieren. Da liegt es doch quasi auf der Hand, beide „Lieblinge“ miteinander zu kombinieren und den Hund einfach mit zum Fahrradfahren zu nehmen. Gesagt, getan… und gescheitert! Rad fahren mit Hund: Was sich im ersten Moment nach einer tollen Idee anhört, benötigt in der Praxis Vorbereitung, Geduld und Zeit.

Am Anfang war das Wort

Und das findet sich im Paragraf 28, Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung (StVO) wieder. Demnach darf ein Hund offiziell am Fahrrad mitgeführt werden – sofern der Straßenverkehr und andere Verkehrsteilnehmer dadurch nicht gefährdet werden. Wird die Leinenpflicht des jeweiligen Bundeslandes nicht verletzt, darf der Hund auch frei neben dem Rad herlaufen. Aus Sicherheitsgründen sollte darauf aber verzichtet werden. Egal wie gelassen und stressresistent der Hund normalerweise auch sein mag, durch unvorhergesehene Situationen kann er schnell zu einer Gefahrenquelle für den Straßenverkehr werden.

Aufgepasst: Andere Länder, andere Sitten – oder vielmehr Gesetzte. In Österreich ist es beispielsweise verboten, den Hund an der Leine am Fahrrad mitzuführen. Bei Verstoß droht ein Bußgeld von bis zu 700 Euro! Und bei unserem Nachbar der Schweiz ist das Mitführen eines Hundes am Fahrrad nur Erwachsenen gestattet. Bevor also aufs Rad gestiegen und losgefahren wird, unbedingt die StVO des jeweiligen Landes prüfen. Sonst wird die Radtour zu einer Lehrgeld-Fahrt…

Radfahren – (K)ein Breitensport

Was für den Zweibeiner gilt, trifft für den Vierbeiner leider nicht ganz zu – nicht jeder Hund eignet sich zum Fahrradfahren. Generell sollten nur gesunde Hunde ohne Vorerkrankungen oder Gelenkprobleme am Fahrrad mitgeführt werden. Tiere, die beispielsweise eine Hüftdysplasie haben oder dazu neigen, sollten auf keinen Fall mitgenommen werden.

Auch spielt das Alter eine entscheidende Rolle. Bei Welpen und Junghunden kann die hohe Belastung während der Wachstumsphase zu Schäden von Knochen, Bändern und Gelenken führen. Eine genaue Altersangabe für den „richtigen Zeitpunkt“ gibt es aber nicht – manche Rassen befinden sich auch mit 18 Monaten noch in der Entwicklung. Bei älteren Hunden sollten die ohnehin schon stark beanspruchten Gelenke geschont werden.

Zusätzlich spielt die Anatomie des eigenen Hundes eine wichtige Rolle: Rassen mit sehr kurzen Nasen, wie beispielsweise Boxer, können Probleme mit der Atmung bekommen. Bei der Körpergröße ist darauf zu achten, dass sich sehr große und/oder schwere Rassen aufgrund der starken Belastung für die Gelenke weniger als Radbegleitung eignen. Als grober Richtwert kann sich hier an der 20-Kilo-Grenze orientiert werden. Kleine Hunde haben aufgrund der kurzen Beine eher Probleme mit der Geschwindigkeit. Damit der Schrittzähler am Ende des Tages also nicht die Millionen-Grenze knackt, muss das Tempo unbedingt angepasst werden!

Empfehlenswert: Ein kurzer Check-Up in der Kleintierpraxis des Vertrauens. So kann festgestellt werden, ob der Hund auch wirklich fit ist und sich für das Radfahren eignet. Doch auch bei „Fahrrad-Hunderassen“ gibt es Unterschiede. Ein Husky oder Border Collie passt zum Beispiel eher zu der Tourenrad-Fraktion – weite Distanz bei mittlerem Tempo. Hingegen sind Windhunde eher die Sprinter auf Kurzdistanz.

Mehr Räder, weniger Pfoten

Wenn der eigene Hund nicht (mehr) am Fahrrad mitlaufen kann, ist das noch lange kein Ausschlusskriterium für die nächste Tour! Kleine Hunde können problemlos in einem Fahrradkorb transportiert werden. Wichtig ist nur, dass der Hund genügend Platz hat, um sich hinzulegen und aufrecht zu sitzen. Während der Zweibeiner also in die Pedale treten muss, kann der Hund das Geschehen beobachten und als Panoramatour genießen – ein Hundeleben im wahrsten Sinne des Wortes!

Klein bedeutet in diesem Fall übrigens bis circa 35 cm Schulterhöhe und bis maximal 15 Kilo. Alles darüber hinaus, wandert nach hinten, das heißt in einen Fahrradanhänger für Hunde. Dieser wird durch eine Kupplung und Sicherheitsspannleine mit dem Fahrrad verbunden. Eine Luftfederung gleicht Unebenheiten aus und eine zusätzliche Sicherheitsleine sorgt dafür, dass sich der Hund während der Fahrt nicht selbstständig macht und aussteigen kann.

Wichtig: Zeit lassen und langsam an das neue Transportmittel gewöhnen. Das gilt für Hund und Mensch gleichermaßen. Denn was vorher noch im Schlaf zu koordinieren war, kann durch das zusätzliche Gewicht schnell mal zur tierischen Herausforderung werden.

Gut gerüstet ist halb gesichert

Sonntagmorgens: Der Weg zum Bäcker ist mit dem Rad viel kürzer und Hund Fred bekommt gleich eine Runde Auslauf. Also Leine fix ums Lenkrad gewickelt, Helm ist überflüssig – der Weg ist ja nur ganz kurz – und los geht’s… so NICHT! Denn ganz egal wie kurz oder lang die Tour wird, ob mal eben spontan oder auch lange geplant: beim Radfahren mit Hund sollte der Sicherheitsaspekt das oberste Gebot sein. Ein gut sitzender Helm und ein verkehrstaugliches Fahrrad sind dabei die Grundvoraussetzung. Gerade an stärker befahrenen Straßen sollte sich, insbesondere bei Dämmerung, immer gefragt werden, ob das Mensch-Hund-Rad-Gespann auch gut erkennbar ist. Eine zusätzliche Warnweste für den Zwei- und ein reflektierendes Geschirr für den Vierbeiner sind in jedem Fall ratsam. Ein gut gepolstertes Brustgeschirr sollte übrigens immer einem Halsband vorgezogen werden, um die Halswirbelsäule, -muskulatur und den Kehlkopf des Hundes zu schützen.

Und was gibt es bei der Leinenwahl zu beachten? So einiges, denn beim Radfahren bekommt die Leinenführigkeit nochmal einen ganz anderen Stellenwert. Damit das Trio aus Mensch, Hund und Leine nicht zu einer Art Bermudadreieck mutiert, hält die Ausrüstungsindustrie aber glücklicherweise das ein oder andere parat.

Beispielsweise den Springer oder auch DogRunner, welcher am Fahrrad befestigt wird und so Hund und Rad verbindet. Durch eine Zugfeder aus Stahl werden ruckartige Bewegungen vom Hund ausgeglichen. Gleichzeitig verhindert eine kurze Leine, dass der Hund ins Fahrrad läuft. Verfängt sich die Leine in einem Hindernis sorgt ein Sicherheitsmechanismus dafür, dass sich die Leine automatisch löst. Vorteilhaft ist hierbei, dass beide Hände am Lenker gehalten werden können. Eine „richtige Leine“ sollte bei dem Radausflug aber nicht vergessen werden.

Alternativ lässt sich der Hund an einer Leine mit Rückdämpfer, wie beispielsweise einer flexiblen Joggingleine, führen. Diese wird dann über einen Bauchgurt an einem selbst befestigt. Hierbei sind die Hände ebenfalls frei. Gefährlich wird es allerdings, wenn der vierbeinige Gefährte etwas Spannendes sieht und mit voller Kraft auf den eigenen Körper einwirkt. Dann kann man auch mal schnell einen Abflug machen…

Last but not least geht es natürlich auch ohne spezielle Hilfsmittel auf die klassische Variante – Leine in der HAND HALTEN. Großgeschrieben deshalb, weil um die Hand WICKELN oder am LENKRAD befestigen keine Option sind! Nur wenn die Leine locker in der Hand gehalten wird, können Herrchen oder Frauchen zur eigenen Sicherheit auch mal schnell loslassen. Allerdings ist das Gefahrenpotenzial für den Hund dadurch nicht gerade gering, da er unkontrolliert in die Speichen laufen und die Leine sich schnell verheddern kann.

Kurz gesagt: Eine spezielle Ausrüstung ist für das Mitführen am Rad kein Muss, erleichtert das Erlebnis in vielerlei Hinsicht allerdings und sorgt für zusätzliche Sicherheit. Unabhängig der Ausrüstung gilt zu jeder Zeit: Den Hund wachsam beobachten und die Umgebung im Blick behalten!

Und was gibt es sonst so? Faltbare Hundenäpfe, um dem Hund jederzeit Wasser anzubieten. Leicht und klein im Rucksack zu verstauen, sollten die auf keiner Tour fehlen. Ebenso wie die obligatorischen Kotbeutel. Empfehlenswert ist auch ein kleines Erste-Hilfe-Paket, um für den Notfall gerüstet zu sein.

Der Weg zur Tour de France

Ganz egal, ob das Ziel eine mehrtägige Tour oder ein entspannter Sonntagsausflug ist, der Weg zum gemeinsamen Fahrraderlebnis mit Hund ist immer derselbe. Und der wird mit Geduld, Zeit und Training gepflastert. Ein Schritt-für-Schritt Trainingsplan.

Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmer mehr? Nicht ganz. Im Prinzip kann der Hund mit jedem Alter an das Fahrradfahren gewöhnt werden. Doch wie bei vielen Dingen auch, übt sich früh gut. Im besten Fall werden Welpen schon an das „Gerät Fahrrad“ herangeführt. Unabhängig des Alters sind gewisse Grundkommandos allerdings die Voraussetzung dafür, damit ein Hund nachher sicher am Fahrrad laufen kann. Dazu gehört selbstverständlich das Bei Fuß (in dem Fall Bei Rad) gehen. Fehlt eine gute und sichere Leinenführigkeit, sollte das Vorhaben noch mal durchdacht werden.

Weitere nützliche Kommandos: Stopp/Steh/Halt, Weiter und Rechts/Links, beziehungsweise Wechsel.

Sind alle Voraussetzungen, wie körperliche Fitness von Zwei- und Vierbeiner und der Grundgehorsam – von Letzterem, versteht sich hoffentlich – kann es losgehen. Am Anfang ist es hilfreich, eine dritte Person um Hilfe zu bitten, die das Fahrrad langsam schiebt. Man selbst geht mit dem Hund dicht neben dem Rad her. Als Steigerung kann langsam neben dem Rad hergelaufen werden. Wichtig ist hierbei, dass der Hund das Fahrrad nicht als Gefahr oder Spielaufforderung wahrnimmt. Die Aufmerksamkeit sollte beim Besitzer bleiben, sodass der Hund sich an die verschiedenen Geschwindigkeiten anpasst.

Nun wird es etwas kniffliger – die dritte Person fällt weg. Hat man sich gegen einen Springer oder Bauchgurt entschieden, gilt es nun, keinen Leinensalat zu veranstalten. Während der Hund auf der rechten Seite läuft, wird das Fahrrad links geschoben. Auch hier empfehlen sich Tempo und auch Richtungswechsel zu üben. Dabei ist darauf zu achten, dass Letzteres mit einem Kommando angekündigt wird und der Hund sich nicht erschreckt, wenn das Rad plötzlich näherkommt.

Im nächsten Schritt dürfen Kindheitserinnerungen wieder aufgelebt werden: Das Fahrrad wird als Roller benutzt! So kann im Notfall noch abgesprungen werden und auch die Geschwindigkeit weiter gesteigert werden.

Nun kommen sozusagen die Generalproben. Auf einer weiten Fläche oder einem großen Platz kann aufs Fahrrad gestiegen werden. Hier können weite und auch engere Kurven geübt werden.

Showtime! Der Hund kann mit auf Tour genommen werden. Gerade am Anfang sollten Strecken und Wege mit wenig Ablenkungsgefahren und verkehrsberuhigte Straßen gewählt werden. Gesteigert werden kann sich nach und nach.

Verhaltenskodex: Im Sinne des Hundes

Geduld und Zeit beim Heranführen an das Training und Achtsamkeit, Umsichtigkeit und Selbstlosigkeit vor und bei der Aktivität selbst. Grundregeln, die es bei der gemeinsamen Fahrradtour zu beachten gibt.

Wetter: Bei zu extremen Temperaturen, insbesondere bei wärmeren Temperaturen ab 15 Grad, sollte auf das Radfahren verzichtet werden.

Der Hund hechelt stark und die Lefzen sind deutlich zurückgezogen? Das sind Anzeichen für eine Überbelastung und es sollte dringend eine lange Pause gemacht werden! Es gilt also zu jeder Zeit: Den Hund aufmerksam beobachten und frühzeitig auf mögliche Zeichen der Erschöpfung reagieren.

Ballen-Check: Während man selbst lustig in die Pedale tritt und den Untergrund gar nicht bewusst wahrnimmt, muss der vierbeinige Gefährte jeden Meter auf dem Boden zurücklegen. Asphalt- und Schotterstraßen stellen auf Dauer nicht nur eine starke Belastung für die Hundegelenke dar, sondern auch für die empfindlichen Ballen. Im Sommer verwandelt sich der Asphalt schnell mal in eine Art Herdplatte, im Winter durch Streusalz zu einer Art Schmirgelpapier. Die Pfötchen sollten nach jeder Tour kontrolliert und mit einer speziellen Salbe gepflegt werden.

Lösen und Lesen – Das sind gewissermaßen die zwei goldenen „Ls“ während jeder Tour. Vor und während der Fahrt sollten immer kleinere Pausen eingelegt werden, damit der Hund sein Geschäft verrichten und auch mal in Ruhe Zeitung lesen, also schnüffeln, kann.

Langsam, aber sicher: Nur, weil das letzte Raderlebnis erfolgreich war, bitte nicht gleich übermütig werden. Die Belastung sollte vor allem am Anfang langsam gesteigert werden, der Sicherheitsfaktor hat immer Vorrang!

Allgemein gilt, dass der Hund mit seinen Voraussetzungen und Bedürfnissen immer über den eigenen Wünschen stehen sollte. Das bedeutet, dass der Hund nicht an die Tour, sondern die Tour an den Hund angepasst werden muss. Nur so kann das Fahrradfahren mit Hund ein Erfolg werden, das Zwei- und Vierbeiner Freude bereitet.

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