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Fitness mit vier Pfoten – Joggen mit Hund

Wer braucht schon die neue Garmin, FitBit oder Runtastic App, wenn man einen eigenen Hund hat? Sportsachen und Laufschuhe angezogen, den Hund geschnappt und los geht es: Locker läuft der Hund neben einem her – ohne Leine, versteht sich doch von selbst. Zusammen bildet man ein Team, eine sportliche Einheit, die im Takt des Laufrhythmus zu verschmelzen scheint… So viel jedenfalls zu der traumhaften Theorie von joggen mit Hund, denn in der Praxis sieht das oftmals ganz anders aus: Hund zieht an der Leine begeistert vorweg, Frauchen oder Herrchen versuchen mit tomatenrotem Kopf das Tempo zu halten. Das andere Szenario: Schnittiger Läufer läuft seinen Beat und dann zack – ein Ruck im Arm – der Hund bleibt zum Schnüffeln stehen.

Damit Vorstellung und Realität eins werden können und, ganz wichtig, beide Enden der Leine Spaß an der Bewegung haben, sollte das ein oder andere beachtet werden. Unser Jogging-Guide.

Die Starterliste: Wer am Lauf teilnehmen kann

Rein theoretisch könnte auch ein Boxer der Schwergewichtsklasse wie Mike Tyson joggen gehen. Doch läuft es sich mit hundert Kilo Muskelmasse nicht ganz so grazil und einfach. Soll heißen: Vom Prinzip her kann jeder Hund zum Joggen mitgenommen werden, allerdings eignen sich manche Rassen aufgrund ihrer Anatomie nicht unbedingt für den Ausdauersport. Ein Mops, Dackel oder auch Bernhardiner hat definitiv weniger Spaß als beispielsweise ein Border Collie oder Jack Russell.

Um zu entscheiden, ob sich der eigene Hund zum Joggen eignet, kann sich an folgender Faustformel orientiert werden. Rassen mit langem Rücken, extrem kurzen Schnauzen und/oder besonders hohem Gewicht eignen sich eher weniger. Extrem viel Fell und eine dichte Unterwolle können, vor allem in den Sommermonaten, auch zur Herausforderung werden. Daher sollte im ersten Schritt abgeklärt werden, ob sich der eigene Hund überhaupt dazu eignet, die zum neuen Jahr gesetzten (Lauf-)Ziele zu erreichen und zum neuen Fitness-Coach zu werden.

Die Packliste: Was für das Laufen benötigt wird

Dass Frauchen oder Herrchen nicht mit Sandalen joggen gehen, ist klar. Brooks, Asics oder Nike – es müssen in jedem Fall Laufschuhe her. Und der Hund? Der muss rein theoretisch auch nicht barfuß rennen. Mittlerweile gibt es Hundeschuhe, sogenannte Booties, für jeden Untergrund, Anlass und für jede Jahreszeit. Diese schonen die Pfoten und sorgen dafür, dass der Hund nicht die Freude am Laufen verliert. Alternativ kann aber auch mit einem speziellen Pfotenbalsam für den nötigen Schutz und die Pflege danach gesorgt werden.

Klappt das mit dem Rückruf noch nicht so ganz oder es gibt andere Gründe dafür, dass mit Leine gelaufen wird, sollte auf eine spezielle Laufleine zurückgegriffen werden. Diese sind meist um die 1,5 bis 2 Meter lang, haben einen flexiblen Gummizug am Ende und können mit einem Bauchgurt befestigt werden – am Mensch, falls das nicht klar sein sollte. Das andere Ende wird zwar beim Vierbeiner befestigt, allerdings nicht an einem Bauchgurt, sondern an einem gepolsterten Geschirr. So ist für beide Parteien genügend Bewegungsfreiheit garantiert.

Und dann gibt es da noch das Must-Have für alle, die es mit dem gemeinsamen Laufen ganz genau nehmen: Halsbänder, die sich mit einer App koppeln lassen. Kalorienverbrauch, Aktivitätsaufzeichnung, Schlafrhythmus und Co. können so genauestens eingesehen und das Training danach angepasst werden. Ob sich der Hund über die bunten Icons nach der absolvierten Trainingseinheit freut, sei an dieser Stelle mal dahingestellt…

Wenn die Rahmenbedingungen dann geklärt sind und die richtige Ausrüstung beisammen ist, heißt es wohl…

Auf die Plätze…

…kann man sogar schon mit einem Welpen gehen, nämlich auf die Trainingsplätze! Hier können sämtliche Grundkommandos für das spätere Lauftraining bereits geübt werden. Ganz vorne weg: Das Bei-Fuß-Gehen, denn das bildet die Grundlage für das spätere Bei-Fuß-Laufen. Auch elementar: Das sichere Abrufen des Hundes. Denn wenn der Hund später ohne Leine mitgenommen werden soll, ist das die Voraussetzung dafür.

Doch bevor der Hund nicht vollständig ausgewachsen ist, sollte auf keinen Fall mit dem Joggen begonnen werden. Sowohl der Knochenaufbau als auch die Skelettmuskulatur sind während der Entwicklungs- und Wachstumsphase noch nicht stark genug, um der Belastung standzuhalten. Ein zu früher Einstieg kann erhebliche Auswirkungen haben und ist nicht zu unterschätzen.

Doch wann genau ist „vollständig ausgewachsen“? Pauschal ist kein genaues Alter zu nennen, da die Wachstumsphase stark von der Größe des Hundes und der jeweiligen Rasse abhängt. Während kleinere Rassen bereits mit sieben Monaten ausgewachsen sein können, dauert es bei großen Rassen deutlich länger und nimmt manchmal sogar bis zu zwei Jahre in Anspruch. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, kann auch einfach den Tierarzt um Rat fragen.

Fertig…

…ausgewachsen kann dann mit dem Training begonnen werden – Fix und fertig sollten sowohl Zwei- als auch Vierbeiner am Anfang aber nicht sein! Der Schlüssel zum Erfolg nennt sich hier extensives Intervalltraining. Oder auch einfach gesagt: Mal ein paar Meter gehen, dann wieder ein paar Meter laufen. Wichtig ist, dass die Belastung langsam gesteigert wird. Denn was für den Marathonläufer in der Vorbereitung zutrifft, gilt auch für den Hund – auch er kann Muskelkater bekommen.

Danach gilt dann die goldene Regel der Distanzmaximierung vor der Zeitminimierung. Es sollten also nach und nach längere, dafür aber gemächliche Runden gelaufen werden, bevor kürzere und intensivere Einheiten trainiert werden. Gerade am Anfang ist es wichtig, viele Pausen einzulegen, damit der Hund schnüffeln und verschnaufen kann – über Letzteres freut sich aber gewiss auch der ein oder andere Zweibeiner…

Die Anzeichen für Hunde-Muskelkater können übrigens ganz einfach von uns Zweibeinern abgeleitet werden: Fällt das Aufstehen schwer, ist der Gang unrund und steif, sollte erst mal eine Pause eingelegt werden.

Los!

Wenn der Hund dann ausgewachsen ist und sanft an die Belastung herangeführt wurde, kann es endlich losgehen. Doch wer jetzt denkt, dass mit einem motivierenden Beat auf den Ohren und dem Tracker am Handgelenk losgelaufen werden kann, hat weit gefehlt! Beim Joggen mit Hund sollte die volle Aufmerksamkeit immer noch dem Partner auf vier Pfoten gelten.

  • Den richtigen Zeitpunkt wählen: Zwischen der letzten Mahlzeit und der Laufeinheit sollten mindestens zwei Stunden liegen. Ansonsten besteht beim Hund das Risiko einer lebensgefährlichen Magendrehung.

  • Vorher sicherstellen, dass der Hund genug Zeit hatte, um sein Geschäft zu erledigen. Mit voller Blase oder – noch unangenehmer – wenn der Stift schon malt, läuft es sich alles andere als leicht. Kennt man eventuell selbst…

  • Extreme Temperaturen meiden: Minusgrade im einstelligen Bereich und wärmere Temperaturen bis zu 15 Grad sind für den vierbeinigen Sportler kein Problem. Wird es deutlich wärmer, sollte das Joggen ausschließlich in den frühen Morgenstunden oder am Abend stattfinden.

  • Eine Pfoten-freundliche Laufstrecke wählen: Weicher Waldboden, Wiese und Feldwege sind für die sensiblen Hundeballen am besten. Asphalt sollte vor allem im Sommer gemieden werden. Auf dem aufgeheizten Untergrund können sich Hunde hier schnell wund laufen. Im Winter werden Gehwege aufgrund des Streusalzes zu einer unangenehmen Schmirgel-Partie für die Pfoten.

  • Stopp-Signale beachten: Starkes und schnelles Hecheln, extrem zurückgezogene Lefzen, eine tiefrote Zunge und/oder blasse Mundschleimhäute sind Anzeichen dafür, dass der Hund erschöpft ist und das Training abgebrochen oder zumindest direkt eine lange Pause eingelegt werden sollte!

Pausen nicht vergessen

Generell gilt: Pace und Distanz sind erst mal zweitrangig, der eigene Sportgeist sollte zu keinem Zeitpunkt über die Bedürfnisse und das Wesen seines Begleiters gestellt werden. Gerade bei längeren Strecken sollten kleine Pausen eingebaut werden, um dem Hund Zeit zum Schnüffeln oder auch zum Trinken zu geben. Die Stopps können dann auch gut für eine Dehneinheit oder eine Kräftigungsübung mit dem eigenen Körpergewicht genutzt werden.

Übrigens: Das Laufen mit Hund ersetzt keine normalen Gassi-Runden, es sei denn, dem Hund wird auch während der Joggingrunde ausreichend Zeit zum Zeitunglesen und für Sozialkontakte mit anderen Hunden gegeben.

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